Ein Kind - mithilfe chinesischer Medizin

Sarah und Marc Munari mit ihrem Sohn Liam Li


Sarah und Marc Munari mit ihrem Sohn Liam Li: Bis der Kinderwunsch in Erfüllung ging, war es ein langer Weg.
Text: Vreni Schaller / Bild: Thomas Peter
Erschienen am 24.03.2015 im Langenthaler Tagblatt Berner Zeitung und in div. anderen Medien

 

Sarah und Marc Munari wünschten sich sehnlichst ein Kind. Doch es wollte einfach nicht klappen – bis sich beide mit Akupunktur und Kräutertabletten behandeln liessen

 
 

Wenn der sehnlichste Wunsch nach einem Kind nicht einfach in Erfüllung geht, beginnt für ein Paar oft eine leidvolle Zeit. Das ständige Warten, Hoffen und Bangen bestimmt plötzlich den Alltag, zerrt und nagt und macht die Situation nur noch schwieriger. Auch Sarah und Marc Munari aus Wyssachen erging es so. Erst nach drei langen, schwierigen Jahren und einer schulmedizinischen Behandlung unterstützt von Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM), ging ihr grösster Wunsch endlich in Erfüllung, und sie konnten ihren Sohn Liam Li in die Arme schliessen.

 

Eine strapaziöse Zeit

Munaris waren 30 respektive 34 Jahre alt, als sie eine Familie gründen wollten. Dass es nicht auf Anhieb klappen könnte, war ihnen bewusst. Sie gaben sich ein Jahr Zeit. Aber eine Schwangerschaft stellte sich nicht ein. «Für uns war klar, dass wir uns beide untersuchen lassen würden. Wir redeten sehr viel zusammen, auch über unsere Ängste, ob der eine den anderen verlassen würde, je nachdem, bei wem das Problem liege», erzählt Marc Munari vom Anfang eines mit Enttäuschungen, Tränen und Komplikationen gepflasterten Weges, der sie zusammenschweisste.

Als gewiss war, dass eine Insemination helfen könnte, stellten sich die Munaris auf ein strapaziöses Prozedere ein. Arzt- und Spitaltermine, genaues Eruieren des Eisprungs und des Befruchtungsmoments, schnelles Handeln zu jeder Tages- und Nachtzeit folgten. «Meine Arbeitskolleginnen hatten grosses Verständnis dafür, dass ich immer wieder alles stehen und liegen lassen musste, um nach Langenthal zum Gynäkologen zu eilen», blickt die Kindergärtnerin nachdenklich zurück.

 

TCM kennen gelernt

Dr. Li, TCM Oberaargau

In der Arztpraxis lag die Broschüre einer TCM-Praxis auf. Sarah Munari wollte mehr darüber erfahren, wie eine solche Behandlung bei Kinderwunsch helfen konnte. Das Paar lernte die Ärztin und Professorin Li Ying kennen. Sie ist Bereichsleiterin des Zhong-Yi-TCM-Unternehmens, das an allen vier Standorten der Spital Region Oberaargau AG vertreten ist, und behandelnde Ärztin in der Praxis in Huttwil. Munaris liessen sich beide mit Akupunktur und Kräutertabletten behandeln. «Die Nadeln erzielten eine energetische Harmonisierung des Körpers. Die belastende Situation hatte uns aus dem Gleichgewicht gebracht. Zudem wurde mein Körper auf eine Schwangerschaft vorbereitet. Mir ging es nach jeder Behandlung einfach wieder sehr gut», schildert Sarah Munari ihre Erfahrungen.

Li Ying hat 30-jährige Akupunkturerfahrung und erklärt die Therapie: «Die Schulmedizin bildet die Basis. Mit Akupunktur wird die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis erhöht.» Dabei sei es wichtig, dass beide Partner ganzheitlich, also psychisch wie physisch, in Einklang gebracht werden könnten.

Sechs Inseminationen hatte das Paar hinter sich, als die junge Frau endlich schwanger wurde. «Das war surreal. Nach so langer Zeit trauten wir uns fast nicht, zu glauben, dass es geklappt hat.» Sarah Munari liess sich bis zur Geburt weiterhin mit Akupunktur behandeln, was ihr über die Komplikationen durch Blutungen hinweghalf.

 

Name zu Ehren der Ärztin

Dr. Li, TCM Oberaargau

Dr. tcm Li Ying

 

Dass auch noch eine schwere Geburt folgte, verlangte dem arg geprüften Ehepaar die letzten Kräfte ab. «Sarah ging es sehr schlecht. Ich hatte grosse Angst um sie – und um unser Kind.» Die Verzweiflung schwingt noch immer mit, wenn der junge Vater davon spricht. Viel lieber erzählt er, wie glücklich sie nun sind mit ihrem Sohn Liam Li, dessen Zweitnamen sie zu Ehren von Li Ying wählten. (Berner Zeitung)

Insemination

Ist die Anzahl und Beweglichkeit der Samenzellen eingeschränkt oder sind diese verformt, wird häufig eine Insemination durchgeführt. Zum Zeitpunkt des Eisprungs und nach einer hormonellen Stimulation wird das aufbereitete, konzentrierte Ejakulat in die Gebärmutterhöhle injiziert.

(Erstellt: 24.03.2015, 09:03 Uhr)